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Zur A/Symmetrie pädagogischer Autorisierungen in Schule und Unterricht

Veranstaltung

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06.02.23
eventEndsOn
06.02.23

18:00 — 19:30

Online

Veranstaltungszugang: öffentlich

Kolloquium „A/Symmetrie — Interdisziplinäre Perspektiven“

Thorsten Merl, Erziehungswissenschaften (Universität Marburg)

Der Vortrag von Thorsten Merl thematisiert Symmetrie und Asymmetrie in erziehungswissenschaftlicher Perspektive. Zumeist gilt hier das Verhältnis von Erziehenden und Zu-Erziehenden aufgrund des Generationenverhältnisses als ein asymmetrisches. Diese anthropologisch bedingt verstandene Asymmetrie bildet einen zentralen legitimatorischen Ausgangspunkt zur Autorisierung pädagogischen Handelns in der Schule. Dabei wird die pädagogische Autorisierung allerdings zugleich als eine verstanden, die auf ihre eigene Abschaffung hin ausgerichtet ist. Schüler*innen sollen zu Mündigkeit und Selbstverantwortung und damit zu einer symmetrischen Beziehung ermächtigt werden. Asymmetrie bildet also den Ausgangspunkt und Symmetrie das Ziel des pädagogischen Handelns. So zumindest das meist unhinterfragte pädagogische Narrativ. Allerdings zeigt sich bei genauerer Betrachtung, dass pädagogische Autorisierungen erst entstehen, wenn sich beide Seiten (Schüler*innen und Lehrkräfte) auf dieses asymmetrische Verhältnis von ‚führen und folgen‘ auch einlassen. Würden sie sich nicht auf dieses Verhältnis einlassen, ließe sich auch nicht von einer performativ hergestellten Asymmetrie sprechen. Es ist also paradoxerweise so, dass pädagogisches Handeln eine Asymmetrie herstellt, die sie selbst abzuschaffen anstrebt. Der Vortrag beleuchtet entlang dieser erziehungswissenschaftlichen Perspektiven das Verhältnis von A/Symmetrie und pädagogischer Autorisierung im Kontext des Schulunterrichts.

Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Personen.

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung notwendig.

Über das Kolloquium

In sozial- und geisteswissenschaftlichen Kontexten fungiert A/Symmetrie als veranschaulichende konzeptuelle Metapher zur Charakterisierung unterschiedlichster Phänomene. Die Vielfalt der Verwendung dieser Metapher, ihre Anschaulichkeit, Vagheit und womöglich normative Stoßrichtung, bilden den Anlass für eine interdisziplinäre Reflexion in Form eines Kolloquiums im Wintersemester 2022/2023. Bettina Bock und Thorsten Merl führen frühere Überlegungen ihres ersten Kolloqiums „Doing Asymmetry – Interdisziplinäre Perspektiven auf sprachliches Handeln und pädagogische Praxis“ (Wintersemester 2021/2022) fort und ziehen Perspektiven weiterer Disziplinen hinzu.

Im Kolloquium „A/Symmetrie — Interdisziplinäre Perspektiven“ werden die folgenden übergeordneten Fragen bearbeitet:

  • Was ist jeweils damit gemeint, wenn in den unterschiedlichen (Teil-)Disziplinen auf A/Symmetrie Bezug genommen wird? Welche Bedeutungsfacetten hat die Metapher A/Symmetrie?
  • Wie prägt die Verwendung der Metapher das Nachdenken über verschiedene Forschungsgegenstände? Welche implizite Normativität hat also die Verwendung der Metapher als Erkenntniswerkzeug in verschiedenen Disziplinen?
  • Inwiefern verweist dies auf welche impliziten und womöglich gänzlich unterschiedlichen Normen?
  • Welche Gemeinsamkeiten bestehen über die Disziplinen hinweg?

Künstlerische Bearbeitungen sollen darüber hinaus gänzlich andere (womöglich utopische oder dystopische) Perspektiven auf A/Symmetrie denk- bzw. erlebbar machen.

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beteiligte Mitglieder

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