Scheitern – ein Leitfaden

Ausgabe #16

Magazin

Evelyn Runge (Hrsg.)
23.08.13

Wer scheitert, dem misslingt etwas, der erfüllt nicht die Erwartungen, die an ihn gestellt werden oder die er sich selbst setzt, der verfehlt ein Ziel und muss sich von Wünschen und Träumen verabschieden. Für gewöhnlich ist Scheitern negativ besetzt. Aber warum eigentlich? Die Antworten der Mitglieder der Jungen Akademie (JA) in unserem Dossier „Scheitern“ sind erstaunlich positiv: „Scheitern weist uns den Weg zu vielen weiteren, besseren Fragen“, meint Emanuel Towfigh, und Robert Wolf sagt: „Scheitern ist Teil unseres Laboralltags.“

Die Idee zum Dossier „Scheitern“ wurde während der Ideenwerkstatt im Winter 2012 in Weimar entwickelt. Ist selbstbestimmtes Scheitern besseres Scheitern? Kann man nur scheitern, wenn man gescheit ist? Ist man in der Wissenschaft gescheitert, wenn man keine Professur bekommt? Aus der Vielzahl der Fragen konnten wir nur eine Auswahl im Dossier aufgreifen. Mitglieder der AG Nachhaltigkeit haben sich mit Erfolg und Scheitern von Nachhaltigkeit auseinandergesetzt, in den Bereichen Finanzen, Ökologie und Hochschule. Wie unterschiedlich Systeme und Individuen mit (scheinbarem) Scheitern umgehen, beschreiben der Wirtschaftswissenschaftler Moritz Schularick und die Soziologin Magdalena Nowicka in ihren Beiträgen. Scheitern orientiert sich an gesellschaftlichen Normen, weshalb Scheitern in Erzählungen oft umgedeutet wird. Dies ist auch dem Risikoforscher Wolfgang Gaissmaier bewusst: Biografien zeigten, „was alles funktioniert hat“ – und das sei verglichen mit dem, was nicht geklappt habe, recht wenig.

In der zweiten Hefthälfte finden Sie wie immer Berichte aus den Arbeits- und Projektgruppen der Jungen Akademie. Ein großer Erfolg war der erste Fotowettbewerb, den die Junge Akademie zusammen mit Partnern aus den Niederlanden, Russland, Schottland und Schweden veranstaltet hat: Mehr als 500 Bilder zum Thema „Visions and Images of Fascination“ wurden eingereicht. Die zehn besten Fotos finden Sie ab Seite 28.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen im Namen des Redaktionsteams Evelyn Runge

beteiligte Alumni / Alumnae

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