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Zufall – Wem fällt was zu?
Ausgabe #19
Magazin
Haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser, schon mal daran gedacht, Gedichte in DNA umzuwandeln? Und sie dann auch noch mutieren zu lassen?
Wir, die Redaktion des Junge Akademie Magazins (JAM), auch nicht. Bis unser Mitglied Tobias Erb diesen Vorschlag machte: Exklusiv für JAM hat er in seinem Labor und zuhause ein als Erbgutmolekül synthetisiertes Gedicht einer Zufalls-Mutagenese unterzogen, biologisch, chemisch sowie durch UV-Lichtbestrahlung. Ziel war es, über die unterschiedlich stark ausgeprägten Veränderungen in der DNA und damit im Gedicht den Zufall sichtbar zu machen. Was bei dem Experiment herausgekommen ist, lesen und sehen Sie in unserem Dossier zum Zufall. Wie sehr der Zufall in der Wissenschaft eine Rolle spielt, beschreiben auch andere Mitglieder die Jungen Akademie (JA), unter anderem aus den Disziplinen Immunologie, Elektro- und Informationstechnik, Psychologie, Politikwissenschaft und Big Data, Teilchenphysik und Neurowissenschaften. Und kann der Zufall nicht sogar der Demokratie helfen? Der Jurist Emanuel V. Towfigh beschreibt, wie Lotterien die Bürgerbeteiligung stärken können.
Der Zufall bereichert unsere Forschung. Und zugleich ist es überraschend schwer, ihn zu identifizieren. Woran das liegen könnte und welche Aufgabe sich daraus für die Wissenschaft ergibt, erklärt Wolfgang Gaissmaier, Sozialpsychologe, Entscheidungsforscher und Mitglied der Jungen Akademie. Inwieweit speziell der Überlieferungszufall – die Unwägbarkeit der Quellenüberlieferung – zur Verzerrung unserer Erkenntnis beiträgt, darüber sprach JA-Mitglied und Theologin Katharina Heyden mit dem Historiker Arnold Esch.
Im hinteren Teil des Magazins erwarten Sie Berichte aus den Projekten und Arbeitsgruppen der Jungen Akademie. JA-Mitglied Gordon Kampe hat Klimadaten des Geoökologen und JA-Alumnus Alexander Knohl verklanglicht. Falls Sie am 29. April 2015 zufällig in Bielefeld sind, gehen Sie zur Premiere. Falls nicht, helfen Sie dem Zufall nach, ersteigern Sie ein Zugticket und fahren Sie hin!
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen im Namen des Redaktionsteams Evelyn Runge
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