Praxistipps Weniger Reisen

Wie kann eine Reduzierung der Reisetätigkeit im Arbeitsalltag von Wissenschaftler*innen gelingen?

Auf dem Bild sieht man ein Flugzeug in der Luft, das Abgase ausstößt.
Foto: William Hook

Auf dieser Seite sammeln wir praktische Tipps dazu, wie eine Reduzierung der Reisetätigkeit im Arbeitsalltag von Wissenschaftler*innen gelingen kann. Die Tipps schließen an die Stellungnahme „Vorschläge für einen nachhaltigeren Wissenschaftsbetrieb durch Reduzierung der Reisetätigkeit“ der Jungen Akademie an. Anders als die Stellungnahme bilden die Praxistipps nicht die Meinung der gesamten Jungen Akademie ab. Es handelt sich dabei vielmehr um eine offene Sammlung von Ideen, die in unregelmäßigen Abständen erweitert werden soll. Auch Ihre Ideen sind dabei willkommen, die Sie uns gern unter office@diejungeakademie.de mitteilen können.

Praxis-Tipps für ein Online-Meeting: Persönliche Erfahrungen und Tipps

Technisches und Rechtliches

  • Mikrofon: Eine gute Audioqualität ist essentiell. Beim Erwerben von Tisch-Mikrofonen ist es wichtig, sicherzustellen, dass sie auf die richtige Entfernung und Richtung ausgelegt sind.
  • Kopfhörer: Für lange Meetings empfiehlt sich ein gut sitzender Kopfhörer, z.B. ohrumschließend („over ear“). Angenehm zu tragen sind (halb-)offene Kopfhörer. Die durchlässige Abdeckung der Hörmuscheln führt zu einem größeren Wärmeaustausch und einem räumlichen Klang; ein Teil des Klanges dringt aber nach aussen. Teilnahme an Meetings ohne Kopfhörer kann unter Umständen zu Echos führen, daher ist es wichtig, bei kopfhörerloser Teilnahme auf „Mute“ zu schalten, wenn man nicht selbst spricht.
  • Video: Eine gute Webcam ist weniger entscheidend als ein gutes Mikrofon. Jede Teleconferencing-Software ermöglicht es, das eigene Bild zu sehen – hier empfiehlt sich zumindestens ein kurzer Check, ob man inklusive Gesicht und Händen gut zu erkennen ist, so dass zumindest ein Großteil der Mimik und Gestik für Gesprächsteilnehmer problemlos zu erkennen ist.

Moderation und Etiquette

  • Moderation: Oftmals sind Teilnehmende in einem Online-Meeting zurückhaltender. Eine klare Moderation ist hier hilfreich.
  • Fokussierung: Wichtig ist es, dass man sich bewusst auf das Meeting einlässt. Viele Menschen verlieren den Fokus schneller, wenn sie sich unbeobachtet wähnen. Daher kann es helfen, das Video nicht auszuschalten. Dies hilft auch der Vortragenden, da sie so die Möglichkeit hat, in einige der Gesichter zu sehen. Einige Teilnehmer berichten, dass sie es einfacher finden, sich auf Online-Meeting zu konzentrieren, da die Ablenkung durch die direkte Umgebung (wie zum Beispiel im Hörsaal oder Seminarraum) ausbleibt.
  • Fragen: Ein zum Vortrag parallel laufender Chat sollte gut durchdacht eingesetzt werden, beispielsweise für Fragen, die sich während des Vortrags ergeben, und vom Moderator direkt eingebracht werden.

Neue Interaktionsmöglichkeiten

  • Breakout sessions: Die automatische Erstellung von vielen, zufällig gewählten Breakout sessions kann Kaffeepausen ersetzen. In der Lehre kann es das Gespräch mit dem Nachbarn ersetzen („Besprechen Sie diese Frage mit Ihrer Nachbarin und versuchen Sie sie gegebenenfalls von Ihrer Antwort zu überzeugen.“).
  • Non-verbale Kommunikation: Möglichkeiten des virtuellen Handhebens, Emoticons sind hilfreich für das Erstellen eines schnellen Meinungsbildes.
  • Virtuelle Welten: Virtuelle Räume ermöglichen neue Arten der Interaktion, siehe, z.B. gather.town. Hier gibt es auch die Moglichkeit fur Keynotes, Poster Sessions etc. Die Umgebung kann oft selbst erstellt werden.

Erfahrungsberichte virtueller Konferenzen

  • Folgende große Online-Konferenzen (> 1000 Teilnehmende) wurden online durchgeführt: https://sites.usc.edu/pom/mission/staff/ oder auch medium.com. Gesammelt wurden die Erfahrungen der ersten Konferenz in einem Nature Comment: rdcu.be.
  • Mehrere jährlich stattfindende Konferenzen des maschinellen Lernens wurden online durchgeführt. Der der Website zugrunde liegende Code ist oftmals verfügbar, siehe, z.B. iclr.cc oder auai.org.

beteiligte Mitglieder

    • Anna Cord

      person_research_subject
      Bio­lo­gie, Geo­gra­phie
      institution
      Rhei­ni­sche Fried­rich-Wil­helms-Uni­ver­si­tät Bonn
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      Portrait von Anna Cord

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