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Anreiz-Problematiken in der Wissenschaft
Pressemitteilung
Mitglieder der Jungen Akademie fordern, gängige Leistungsindikatoren im Wissenschaftssystem zu überdenken, und zeigen mögliche Wege zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Erhöhung von Qualitätsstandards auf.
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Bei der Verteilung begrenzter Forschungsmittel, der Bewertung von Forschungsergebnissen oder auch der Einordnung persönlicher Karriereverläufe von Wissenschaftler*innen kommt eine Vielzahl von Leistungsindikatoren zum Einsatz. Diese schaffen zwar starke Anreize für den Wettbewerb, führen aber nicht notwendigerweise zu besserer Forschung und Lehre.
„Wir brauchen ein System, das der Komplexität wissenschaftlicher Tätigkeit Rechnung trägt und langfristige Finanzierungshorizonte gewährleistet. Nur auf diese Weise können wir die Antriebskräfte guter Wissenschaft – Risikofreude, Kreativität und vor allem eine Kultur der Kooperation – erhalten und stärken“, so Christoph Lundgreen, Althistoriker und Sprecher der Projektgruppe „Anreize im Wissenschaftssystem“.
In ihrer Stellungnahme sprechen sich die Mitglieder der Projektgruppe „Anreize im Wissenschaftssystem“ der Jungen Akademie für mehr qualitative und differenziertere Indikatoren aus. So schlagen sie beispielsweise vor, nicht nur Forschungstätigkeiten, sondern weitere wichtige Tätigkeitsfelder von Wissenschaftler*innen wie Lehre, Mentoring oder Wissenschaftskommunikation in die Messungen einfließen zu lassen. Die Projektgruppe unterbreitet zudem Modifikationsvorschläge in Bezug auf die Berufung von Dauerstellen, die Finanzierung durch Drittmittel und die Betreuung von Dissertationen. Ihre Vorschläge reichen dabei von der Schaffung einer früheren beruflichen Perspektive für junge Wissenschaftler*innen über die Einführung einer Drittmittelquote bis hin zur Abschaffung einer Benotung von Dissertationen.