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Jubiläum
Ausgabe #12
Magazin
In diesem Jahr wird die Junge Akademie zehn Jahre alt – für gemeinhin altehrwürdige Akademien ein eher bescheidenes Jubiläum, das kaum besonderer Erwähnung bedarf. Umso mehr hofft die Junge Akademie, zwar eine gewisse Reife erreicht zu haben, aber noch lange nicht alt auszusehen.
Letzteres gelingt ihr dadurch, dass sie ihre Mitglieder nur für fünf Jahre aufnimmt und sich auf diese Weise permanent erneuert und verjüngt. Ersteres leitet sie daraus ab, dass es ihr gelungen ist, zehn Jahre zu überleben; zudem wird sie von vielen Seiten geschätzt und die Fortführung ihrer Aktivitäten wird mit Spannung erwartet. Und wer aus dem akademischen Umfeld wüsste nicht, dass dies etwas ist, das zu feiern sich lohnt.
Damit können die 50 Mitglieder, die weiterhin für fünf Jahre gewählt werden, mit den wohl weiterhin 25.600 Euro pro Kopf weiterhin das tun, was auch bisher ihr Akademieleben auszeichnete: den interdisziplinären Diskurs pflegen, sich in wissenschaftspolitische Debatten einmischen, sich an den Schnittstellen von Wissenschaft und Gesellschaft engagieren und schließlich – was vor zehn Jahren nicht abzusehen war – eine Vorbild- und Beratungsfunktion übernehmen für die Gründung weiterer junger Akademien in Europa und weltweit.
Das Kernstück des interdisziplinären Diskurses sind die Arbeitsgruppen der Jungen Akademie. Diese widmeten sich in den vergangenen zehn Jahren beispielsweise der Evolution von Genen, Sprachen und Kulturen sowie der Repräsentation und den Gefühlen, den Mechanismen der Selbstorganisation und der vorgeblichen Deutungsmacht der Biowissenschaften. Sie fragten nach der gegenseitigen Abhängigkeit von Klima und Kultur, erforschten die Grenzen der Quantentheorie und untersuchten das komplexe Verhältnis von Menschen und Rechten.
In der Wissenschaftspolitik verschaffte sich die Junge Akademie Gehör mit breit beachteten Studien und Stellungnahmen: zur Juniorprofessur und zur HRG-Reform, zu Gleichstellungsfragen in der Wissenschaft, zur Zukunft der Lehre an deutschen Hochschulen, zu Sinn und Unsinn von Forschungsratings, zu Berufungsverfahren in Deutschland sowie zur Verflechtung von beruflichen Karrieren in akademischen Paarbeziehungen.
Den Dialog mit der Gesellschaft pflegte die Junge Akademie etwa mit der Preisfrage, der Vorlesungsreihe Enzyklopädie der Ideen der Zukunft und mit der theatralen Expedition „Wohin mit den Göttern?“ im Pergamonmuseum in Berlin.
Von alldem können Sie in Kürze mehr erfahren. Das vorliegende Jubiläumsmagazin der Jungen Akademie bietet einen subjektivselektiven Überblick dessen, was die Junge Akademie im vergangenen Jahrzehnt beschäftigte – und einen Ausblick darauf, was sie in den nächsten zehn Jahren möglicherweise beschäftigen wird. Es folgt dabei einem für deutsche Akademien naheliegenden, systematischen Ordnungsprinzip. Wer etwa erwartet hätte, an dieser Stelle etwas anderes zu finden, möge rasch unter E nachschauen. Nun aber der Reihe nach!
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