Heureka - Evidenzkriterien in den Wissenschaften

Eine Grundsatzfrage ist, wie die Disziplinen miteinander "reden" sollen, wenn "Evidenz" fachintern so unterschiedlich definiert ist, dass ein Tatbestand nach den Regeln der einen Kunst als akzeptiert, nach denen der anderen aber als unzulänglich eingestuft wird?

Was wird in verschiedenen Disziplinen als ausreichend angesehen, um eine Hypothese zu belegen? In manchen Disziplinen gilt die statistische Fünf-Prozent-Grenze im Signifikanztest als Standard, in anderen wird dies als völlig unzureichend empfunden. Muss man ein Phänomen ein Mal, 100 Mal, 1000 Mal beobachtet haben, um es zu glauben? Oder reicht eine plausible Argumentationskette? Legen Philosophen, Mathematiker, Soziologen, Biologen unterschiedliche Messlatten an? Und kann man in Disziplinen, in denen nicht gemessen wird, überhaupt von "Mess"-Latte sprechen? Ist der Moment, in dem der Wissbegierige "Heureka!" ruft, identisch mit dem, in dem er seine These beweisen kann? Und was denken die Wissenschaftstheoretiker dazu?

Eine Grundsatzfrage ist, wie die Disziplinen miteinander "reden" sollen, wenn "Evidenz" fachintern so unterschiedlich definiert ist, dass ein Tatbestand nach den Regeln der einen Kunst als akzeptiert, nach denen der anderen aber als unzulänglich eingestuft wird?

Die Arbeitsgruppe Heureka – bestehend aus Philosophen, Mathematikern, Chemikern, Biologen und Geologikern – diskutierte Gemeinsamkeiten und Unterschiede der internen Fachkommunikation und machte die impliziten Evidenzkriterien in den jeweiligen Disziplinen explizit. Sie entwickelte fiktive Anforderungskataloge für Studierende und konzipierte eine Umfrage für die Mitglieder der Jungen Akademie.

Veröffentlichungen

  • Sammelband "Heureka - Evidenzkriterien in den Wissenschaften"

    Im August 2010 erschien der Sammelband „Heureka - Evidenzkriterien in den Wissenschaften“ im Verlag Spektrum der Wissenschaft. Die Veröffentlichung befasst sich mit Evidenzkriterien in den verschiedenen Fächerkulturen und richtet sich an Studierende und andere Interessierte. Aus der Sicht der einzelnen Disziplinen wird jeweils in einem Kapitel beschrieben, was die Evidenzkriterien in der Praxis sind. Das Buch zeigt auf, wie Evidenz entsteht und wie sehr die Disziplinentraditionen das tägliche Denken beeinflussen. Zudem erklärt es die Logik, mit der Schlussfolgerungen in anderen Disziplinen entstehen.

  • Artikel im Junge Akademie Magazin

    Im dritten Heft des Magazins der Jungen Akademie beschreiben Katharina Landfester und Andreas Hüttemann die Ziele der Arbeitsgruppe („Auf unterschiedlichen Wegen zur Evidenz. AG ‚Heureka‘ befragt Wissenschaftler verschiedener Disziplinen“, Junge Akademie Magazin, Heft 3, 2006, S. 16f.).

Sprecher*innen

beteiligte Alumni / Alumnae

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