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Wissenschaft als Betrieb und Norm(al)fabrik. Fünf Anmerkungen zur Wissenschaftsförderung
Statement
Das Thesenpapier ging hervor aus den Diskussionen der Expertentagung „Antragsnorm und Förderstil“, die im Januar dieses Jahres in Weimar stattfand. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe hatten führende Vertreter deutscher Wissenschafts- und Förderorganisationen eingeladen, um die unterschiedlichen Fächerkulturen und institutionellen Praktiken von Antragstellung und Begutachtung näher zu beleuchten und kritisch zu hinterfragen. Sie diskutierten insbesondere über die Rolle und Auswahl der Gutachter (vor allem in kleinen Fachbereichen), die Beurteilung von originellen und unorthodoxen Projekten und die Frage der Selbstnormierung durch Anpassung an ungeschriebene Regeln der Antragsstellung und des Antragsstils. Die Arbeitsgruppe „Manieren!“ der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina wurde im Herbst 2004 gegründet. Ihre Mitglieder sind Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus den Disziplinen Biologie, Ethnologie, Geologie, Philosophie, Physik, Politik- und Rechtswissenschaft. Der Arbeitsgruppe geht es darum, Stil und Manieren der Wissenschaft(ler) nicht wie oft als Appendix zu den „eigentlichen“ Inhalten abzutun, sondern als Konstituens zu behandeln. Denn Stil und Inhalt, so die Vermutung der AG-Mitglieder, lassen sich auch in der Wissenschaft nicht voneinander trennen. Neben Expertengesprächen bereitet die Gruppe eine Buchpublikation über die „Manieren der Wissenschaft“ vor, mit der sie ein disziplinen- und personenbezogenes Panorama sämtlicher für die Wissen–schaft typischer, oft umstrittener Verhaltensweisen zeichnen will. Das Buch erscheint im September unter dem Titel „Der Campus-Knigge. Von Abschreiben bis Zweitgutachten“ im C.H. Beck Verlag.
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