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„Zensur in der Kunst und im Alltag“ - Kurzfilme im Gespräch
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Kurzfilme und Wissenschaft treten in Dialog über die Frage: „Was bedeutet Zensur konkret in der Kunst, im Alltag, im eigenen Denken?“
Eine Veranstaltung anlässlich des 20. Jubiläums der Jungen Akademie, kuratiert von Anna Henckel-Donnersmarck (Leiterin der Berlinale Shorts & Mitbegründerin des shorts/salon) und Nausikaä El-Mecky (Kunsthistorikerin an der Universitat Pompeu Fabra und Mitglied der Jungen Akademie).
Der Medien- und Kulturwissenschaftler Ömer Alkın, der Filmemacher und Künstler Mischa Leinkauf sowie die Historikerin Annette Schuhmann werden an der Diskussion teilnehmen.Die Veranstaltung wird von der Jungen Akademie, Berlinale Shorts und shorts/salon organisiert.
Podiumsteilnehmer*innen: - Nausikaä El-Mecky (Die Junge Akademie, Universitat Pompeu Fabra) - Anna Henckel-Donnersmarck (Leitung Berlinale Shorts) - Ömer Alkın (Medien- und Kulturwissenschaftler) - Mischa Leinkauf (Filmemacher und Künstler) - Annette Schuhmann (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung)
Zu den Filmen: Die Filmemacherin Ines Moldavsky lebt in Israel, die palästinensischen Gebiete liegen direkt um die Ecke und sind doch unbekanntes Terrain. Der Staat tut alles, um die Menschen voneinander fern zu halten, um das Kennenlernen zu verhindern. Der Konflikt wird auch so seit Jahrzehnten am Leben gehalten. Was also tun gegen diese Schranken im Kopf, mit denen man aufgewachsen ist und die man nicht so einfach wieder los wird? Mit ihrem Kurzfilm The Men Behind the Wall wagt Moldavsky die Annäherung und benutzt die Dating-Plattform Tinder, um über die Mauer hinweg mit Palästinenser*innen in Kontakt zu treten. Den Dialog unterbinden, Menschen voneinander trennen, ihnen das freie Wort und das unabhängige Denken verbieten – auch das sind Merkmale von Zensur. Kaputt schildert, wie in der DDR die Insassinnen des Frauengefängnisses Hoheneck mit Zwangsarbeit mürbe gemacht und ihnen der Mund ganz direkt verboten wurde. Wo Moldavsky noch Freiräume erkämpfen darf, müssen die politischen Häftlinge Gabriele Stötzer und Birgit Willschütz im Gefängnis mit der Isolation und strengen, unbarmherzigen Regeln fertig werden. Doch weshalb kann ein Wort, eine politische Überzeugung, ein Kunstwerk eine derartige Bedrohung darstellen und zu einer Gefahr für das System werden? Zwei amerikanische Flaggen ganz in Weiß sind es in Symbolic Threats, die auf der Brooklyn Bridge wehen – und dazu führen, dass sich die Politik, die Medien und die Anwohner mit Verschwörungstheorien, Terrorangst und Sicherheitsfantasien überbieten. Es ist zugleich unfreiwillig komisch und sehr beängstigend, was eine anonyme Kunstaktion auslösen kann. Wie leicht es ist, zu provozieren, wenn Denkmuster, Konventionen und das Gefühl von Kontrolle unterlaufen werden.
The Men Behind the Wall Ines Moldavsky Israel 2018, 28 min. Englisch, Hebräisch, Arabisch mit engl. UT
Kaputt Volker Schlecht, Alexander Lahl Deutschland 2016, 7 min. Deutsch mit engl. UT
Symbolic Threats Matthias Wermke, Mischa Leinkauf, Lutz Henke Deutschland 2015, 17 min. Englisch mit dt. UT
2020 feiert die Junge Akademie ihren 20. Geburtstag. In der Veranstaltungsreihe diejungeakademie@ laden die Mitglieder der Jungen Akademie anlässlich des Jubiläums an Orten außerhalb des üblichen Wissenschaftsbetriebs ein, um zu einem wissenschaftlichen Thema mit dem Publikum in einen Dialogzu kommen. Alle Informationen zu den Veranstaltungen sind auch unter www.2020.diejungeakademie.de und #jungeakademie2020 zu finden.
Einlass zur Veranstaltung ab 18 Jahren. Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung aufgrund der Corona-Regulation ist erforderlich. Die Hygienemaßnahmen des City Kino Weddings finden Sie hier.