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Initiative gegen geplante Kürzungen des Horizon Europe-Budgets

Pressemitteilung

15.09.20

Gemeinsam mit anderen europäischen Jungen Akademien spricht sich die Junge Akademie in einem offenen Brief gegen die geplanten Kürzungen des EU-Forschungsbudgets aus.

Die beim EU-Gipfel vom 17. bis 20. Juli 2020 zum europäischen Finanzpaket 2021-27 beschlossenen Kürzungen beim Forschungsprogramm „Horizon Europe“ stießen bereits mehrfach auf deutliche Kritik in Wissenschaft und Forschung. Das Forschungsrahmen-programm „Horizon Europe“ der Europäischen Union fördert Forschung in der gesamten thematischen Bandbreite, um auch in Zukunft den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen zu sein. Die ursprünglich vorgeschlagenen Mittel von 94,1 Milliarden Euro sollen demnach auf 80,9 Milliarden Euro gekürzt werden. „Die Kürzungen in ʻHorizon Europeʼ

stehen natürlich im Kontext der neuen Haushaltslage angesichts der Covid 19-Pandemie. Aber gerade die letzten Monate haben noch einmal gezeigt, welche zentrale Bedeutung exzellente Wissenschaft für unser Leben hat und wie wichtig die langfristigen Investitionen in die Forschung sind.“ so Marion Schulte zu Berge, Geschäftsführerin der Jungen Akademie.

Besonders die überproportional starken Abstriche bei den Exzellenzprogrammen „European Research Council“ (ERC) und „Marie-Skłodowska-Curie Actions“ (MSCA) betrachtet die Junge Akademie mit Sorge. Marion Schulte zu Berge betont: „Der ERC kombiniert die Exzellenzförderung mit dem Element der freien Themen- und Methodenwahl. So können sich die besten Wissenschaftler*innen in Europa den Forschungsfragen widmen, die sie für am vielversprechendsten halten. Dieses Förderkonzept ist die beste Chance, zu wirklich neuen Erkenntnissen zu gelangen.“

Die Junge Akademie beteiligte sich aktiv an der Ausarbeitung des offenen Briefes, der von 16 Jungen Akademien Europas und der Global Young Academy unterzeichnet wurde. Die Wissenschaftler*innen fordern, den nun beschlossenen Förderbetrag um mindestens 7,1 % zu erhöhen, um auf den ursprünglich vorgeschlagenen Betrag zu kommen. Sie warnen eindringlich vor Kürzungen wichtiger Forschungsprogramme, die Europa als konkurrenz-fähigen Standort für wissenschaftliche Innovationen erheblich schwächen würden und letztendlich auch den Abzug hochtalentierter Nachwuchswissenschaftler*innen zur Folge haben werden.

Die Junge Akademie setzt darauf, dass die gemeinsame Stimme der europäischen Nachwuchswissenschaftler*innen in ihrer Dringlichkeit aufgenommen wird und die Bundesregierung und auch das Europäische Parlament sich mit aller Kraft für die Anhebung des „Horizon Europe“-Budgets auf die ursprünglich geplante Höhe einsetzen.

Den offenen Brief finden Sie hier: amu.pan.pl

Pressemitteilung zum Download

Weitere Quellen: Rede des ERC Präsidenten Jean-Pierre Bourginon vor dem zuständigen Ausschuss des Europäischen Parlaments vom 7.9.2020: erc.europa.eu Europaweite Petition: change.org Statement der All European Academies (ALLEA): allea.org

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