Home
Plädoyer für einen Tarifvertrag Promotion
Press Release
Die Junge Akademie veröffentlicht Stellungnahme zur Vereinheitlichung der Finanzierungs- und Beschäftigungsformen von Promovierenden und fordert faire Arbeitsverhältnisse.
- Research Groups
Die Promotion ist eine wichtige Qualifikationsmaßnahme im deutschen Wissenschaftssystem – die Finanzierung der eigenen Dissertation und somit die Rahmenbedingungen des Einstiegs in eine Forschungslaufbahn gestalten sich für Promovierende jedoch sehr unterschiedlich. Finanzierungs- und Beschäftigungskontexte unterscheiden sich je nach Institut und Fachrichtung stark voneinander und sind abhängig von der Verfügbarkeit von Haushalts- bzw. Drittmittelstellen. Dies hat Einkommensunterschiede, uneinheitliche Vertragslaufzeiten sowie stark voneinander abweichende und teilweise prekäre Arbeitsbedingungen für die Promovierenden zur Folge, häufig genug sogar innerhalb der gleichen Arbeitsgruppe.
In ihrer Stellungnahme sprechen sich die Mitglieder der Jungen Akademie für die Einführung eines eigenen Tarifvertrags Promotion aus. Dieser soll allen Promovierenden die gleiche Vergütung im Rahmen eines Vollzeitarbeitsvertrags garantieren und somit für einheitliche Arbeitsverhältnisse und faire Bedingungen für alle Doktorand*innen sorgen.
„Die Heterogenität von Promotionsstellen im deutschen Wissenschaftssystem ist aus unserer Sicht nicht nur ein gruppenspezifisches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem“, so Robert Kretschmer, Juniorprofessor am Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Friedrich-Schiller Universität Jena und Sprecher der Arbeitsgruppen Wissenschaftspolitik und Pro-Motion der Jungen Akademie. „Der Erfolg des deutschen Wissenschaftssystems und der gesellschaftliche Wohlstand darf nicht auf dem unfair entlohnten Engagement des wissenschaftlichen Nachwuchses beruhen“, so Kretschmer weiter. „Mit unserer Stellungnahme möchten wir einen Lösungsansatz für eine Diskussion bieten, die breit geführt werden muss.“