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Die vielen Facetten der Nachhaltigkeit

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Eine Frau mit Brille und kurzen Haaren schaut ernst in die Kamera.
Foto: Tom Thiele
29.06.18

Neue Mitglieder sind immer herzlich willkommen in der AG Nachhaltigkeit. Die Sprecherin der AG Kristina Musholt stellt vergangene Projekte vor und skizziert neue Vorhaben.

Die fächerübergreifenden Arbeitsgruppen sind das „Herzstück“ der Jungen Akademie. Was macht diese Arbeitsform für Dich so attraktiv? Die AGs ermöglichen eine Zusammenarbeit von Wissenschaftler*innen mit ganz unterschiedlichen fachlichen Hintergründen in Form diverser Arbeitsformate zu disziplinenübergreifenden Themen. Dadurch kommen ganz unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen zusammen, von denen alle im Arbeitsprozess etwas lernen können.

Du bist seit 2014 Mitglied der Jungen Akademie. Außerdem bist du Sprecherin der AG Nachhaltigkeit. Welches Projekt, an dem Ihr gemeinsam gearbeitet habt, ist Dir in besonderer Erinnerung geblieben? In besonderer Erinnerung geblieben ist mir die im Rahmen der AG gemeinsam von Silja Klepp, Magdalena Nowicka und mir 2016 organisierte Konferenz zum Thema „Refugees Welcome? Geflüchtete an deutschen Hochschulen“. Wir hatten zum damaligen Zeitpunkt – dem Höhepunkt der sogenannten „Flüchtlingskrise“ in Deutschland – das Gefühl, dass auch die Junge Akademie sich mit der Frage auseinandersetzen sollte, wie Geflüchtete beim Ankommen in Deutschland bestmöglich unterstützt werden und welchen Beitrag insbesondere die Hochschulen dabei leisten können. Wir haben uns dann überlegt, eine Konferenz mit Akteuren aus unterschiedlichsten Bereichen, wie etwa aus der Verwaltung, der Wissenschaft und Lehre sowie aus Verbänden und nicht zuletzt natürlich auch mit Geflüchteten selbst auf die Beine zu stellen. In Berlin haben die insgesamt etwa 150 Teilnehmer*innen der Konferenz dann einen Tag lang intensiv miteinander diskutiert und im Rahmen von Workshops zu spezifischen Themen ihr Wissen geteilt und sich vernetzt. Als Fazit der Veranstaltung konnte aus meiner Sicht vor allem mitgenommen werden, dass es an deutschen Hochschulen ein riesiges Potenzial von kreativen Ansätzen und Ideen gibt, und dass Geflüchtete in Deutschland und insbesondere an deutschen Hochschulen weniger als Problem und viel mehr als Chance für mehr Diversität und, mit etwas Glück, das Aufbrechen mancher verkrusteter Strukturen gesehen werden sollten. Ich selbst habe dadurch viel gelernt, und fand es großartig, dass die Junge Akademie die Organisation dieser Veranstaltung relativ unkompliziert ermöglicht hat.

In der AG sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen versammelt. An welchen Stellen war dieser interdisziplinäre Ansatz für den Erkenntnisgewinn besonders wichtig? Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Diversität dem Erkenntnisgewinn immer zuträglich ist. Ein Beispiel ist die oben erwähnte Konferenz: Hier hat es sich sicherlich ausgezahlt, dass einige von uns sich bereits intensiv fachlich mit dem Thema Migration auseinandergesetzt hatten und entsprechende Expertise und Kontakte besaßen, während andere das Thema eher aus einer persönlichen beziehungsweise pragmatischen Perspektive angegangen sind und dadurch vielleicht Fragen mit eingebracht haben, die sonst möglicherweise übersehen worden wären.

Woran arbeitet Ihr aktuell? Momentan läuft noch ein Projekt zum Thema „Food Waste“ im internationalen Vergleich unter Federführung von Jadwiga Ziolkowska. Außerdem steht schon länger die Idee im Raum, sich einmal intensiver dem Thema Bildungs(un)gerechtigkeit in Deutschland zu widmen. Allerdings ist es derzeit eher etwas ruhig in der AG, da viele der bisher aktiven Mitglieder im letzten Jahr aus der Jungen Akademie ausgeschieden sind. Wir hoffen daher auf neue Mitglieder und freuen uns natürlich auch immer über intern oder extern eingebrachte neue Ideen.

Vielen Dank, liebe Kristina!

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