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Johannes Justus Rein. Briefe eine deutschen Geographen aus Japan 1873–1875
Buch
Reins Japanaufenthalt fällt in eine Phase intensiv betriebener Modernisierung Japans in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach über zweihundertjähriger weitreichender Isolation – wohl eins der faszinierendsten Kapitel der Weltgeschichte. Reins Auftrag der Erkundung Japans läßt sich auch begreifen als Teil der im einzelnen zwar asymmetrischen und von Machtgefälle gezeichneten, aber doch gegenseitigen Aneignungsprozesse im Gefolge der sogenannten „Öffnung“ Japans. In vielen Disziplinen der Geschichts- und Kulturwissenschaften werden Fragen nach der Assimilation fremden Wissens und der transkulturellen Rezeption mittlerweile neu und ganz anders gestellt. Man beginnt die Komplexität interkulturellen Lernens zu beleuchten, die Pluralität und Kontingenz von Perspektiven im Rahmen von kreativen Aneignungs- und Transformationsprozessen. Im weitesten Sinne reihen sich auch die in diesen Briefen eines deutschen Geographen und Vorläufers der akademischen Japanforschung thematisierten Erfahrungen in den Kontext der Fragen nach Kulturmittlern, kulturellen Übersetzern und nach den „Wegen des Wissens“ ein.
Aus dem Vorwort von Irmela Hijiya-Kirschnereit
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