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Auf dem Weg zu einem notwendigen Strukturwandel an den Universitäten
Pressemitteilung
Symposium der Jungen Akademie lässt KritikerInnen und BefürworterInnen der Departmentstruktur zu Wort kommen
Akteure aus der deutschen Wissenschaft und Politik beschäftigten sich am 4. Juni 2018 auf Einladung der Jungen Akademie mit dem Für und Wider der Departmentstruktur an Universitäten. Basis für das wissenschaftspolitische Symposium „Departments statt Lehrstühle: ein Modell für die Zukunft?“ war der im Herbst 2017 veröffentlichte Debattenbeitrag „Departments statt Lehrstühle: moderne Personalstruktur für eine zukunftsfähige Wissenschaft“, der von fünf Mitgliedern der Jungen Akademie verfasst wurde. Nach einer Vorstellung des Debattenbeitrags durch Jule Specht, Mitautorin und Sprecherin der Jungen Akademie, folgte ein Erfahrungsbericht aus den Politikwissenschaften der Universität Bremen, die an einer Umstrukturierung ihrer Lehrstühle arbeiten. Anschließend debattierten die Podiumsgäste in drei Diskussionsrunden die Departmentstruktur. Diskussionsschwerpunkte waren die Themen Karrierewege und Beschäftigungsbedingungen in der Wissenschaft, Kompetitivität im Wissenschaftssystem sowie politische Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Departmentstruktur. „Wir wollten mit diesem Symposium in den direkten Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der unterschiedlichen Statusgruppen gehen, die von der Umstellung auf eine Departmentstruktur betroffen wären. Welche Befürchtungen, Kritikpunkte und Ideen haben sie womöglich?“, erläutert Kristina Musholt, Mitorganisatorin des Symposiums und Sprecherin der Arbeitsgruppe Wissenschaftspolitik in der Jungen Akademie, das Ziel der Veranstaltung.
Grundsätzlich bezeichneten die Podiumsgäste die angestoßene Debatte als notwendig. Kritikpunkte zum Debattenbeitrag gab es aber an unterschiedlichen Stellen: So wurde das Postulat der Kostenneutralität angezweifelt oder die Abschaffung des Mittelbaus in Frage gestellt. Von einigen wurde der Vorschlag als zu wenig radikal verstanden. Einigkeit herrschte in der Auffassung, dass die universitären Strukturen auf den Prüfstand gestellt werden müssten, um demokratischere Wissenschaft zu ermöglichen und ein attraktiveres Arbeitsfeld zu schaffen. Die Einführung von Departments kann dabei eine Maßnahme sein. „Die Diskussionen haben ganz klar gezeigt, dass unser Vorschlag zur Einführung der Departmentstruktur immer nur ein Bestandteil eines Reformprozesses sein kann, nicht die alleinige Lösung“, so Ulrike Endesfelder, Mitautorin des Debattenbeitrags und Mitglied der Jungen Akademie.
Die für das Symposium verantwortlichen Mitglieder der Jungen Akademie werten das Ergebnis des Symposiums auch als Ausblick auf die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema, so auch Christian Hof, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftspolitik in der Jungen Akademie: „Viele Aspekte wurden heute diskutiert, die wir in unserem Debattenbeitrag noch nicht ausführlich thematisiert hatten. Jetzt müssen wir im Gespräch bleiben mit denjenigen, die unseren Vorschlag umsetzen oder weiterdenken wollen.“ Jule Specht, Mitautorin des Debattenbeitrags und Sprecherin der Jungen Akademie ergänzt: „Das Thema Departmentstruktur ist im Bewusstsein der wissenschaftspolitischen Community angekommen. Es freut mich sehr zu sehen, dass sich mittlerweile so viele Akteure mit dem Thema auseinandersetzen.“
Debattenbeitrag „Departments statt Lehrstühle“ (pdf)
Die Junge Akademie wurde im Jahr 2000 als weltweit erste Akademie für herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Leben gerufen. Ihre Mitglieder stammen aus allen wissenschaftlichen Disziplinen sowie aus dem künstlerischen Bereich – sie loten Potenzial und Grenzen interdisziplinärer Arbeit in immer neuen Projekten aus, wollen Wissenschaft und Gesellschaft ins Gespräch miteinander und neue Impulse in die wissenschaftspolitische Diskussion bringen. Die Junge Akademie wird gemeinsam von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina getragen. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.
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