In Zusammenarbeit mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dem Botanischen Garten und dem Botanischen Museum Berlin, dem CTM-Festival for Adventurous Music and Art und Deutschlandfunk Kultur lädt die Junge Akademie unter dem Titel „Natur. Nach Humboldt“ ein: Vom 24. Januar bis zum 16. Februar 2020 können Besucher*innen im Großen Tropenhaus eine 360°-Sound-Installation erleben (täglich 9–19 Uhr). Am 2. Februar findet eine „Art meets Science“-Matinee in den Gewächshäusern des Berliner Botanischen Gartens (11-14 Uhr) statt.
Mit seinem „Naturgemälde der Anden“ schuf Alexander von Humboldt 1807 einen programmatischen Entwurf für die spätere Pflanzengeographie. Diese Ikone der Wissenschaftsgeschichte vereint Naturerkenntnis und Naturerleben. Mehr als 200 Jahre später stellt das Kooperationsprojekt „Natur. Nach Humboldt“ die Frage, ob ein solcher Zugang zu Natur – ebenso wissenschaftlich wie ästhetisch – heute überhaupt noch möglich ist? Und, wenn ja: Wie würde er aussehen?
Eine Antwort geben die beiden Künstlerinnen Lucrecia Dalt (Kolumbien) und Maria Thereza Alves (Brasilien): Sie setzen sich in einer Klanginstallation mit der Pflanzenwelt des Botanischen Gartens auseinander. In ihrem Werk “You Will Go Away One Day But I Will Not” thematisieren sie die Reisen von Pflanzen und Menschen, Pflanzennamen und ihre Herkunft und ihren eigenen ästhetischen Zugang zu Natur. Ab dem 24. Januar 2020 können Besucher*innen zehn Tage lang die von den Tropen inspirierte 360°-Sound-Installation im Großen Tropenhaus entdecken. Das Publikum ist eingeladen, von 9-19 Uhr mit kostenfrei ausleihbaren Kopfhörern entlang von Palmen, Farnen und Lianen zu spazieren und Geräuschen, Naturklängen, Stimmen und Gesängen der Soundkomposition lauschen, die zum Teil in Kooperation mit einer Gruppe der Guarani (Jaguapiru Reservation in Dourados, Mato Grosso do Sul, Brasilien) entstanden. Die Bewegung erzeugt individuelle Klänge und schafft ein faszinierend räumliches “Hörgemälde“. Partner der technischen Umsetzung ist der Berliner Sound-Pionier usomo (unique sonic moments).
Deutschlandfunk Kultur sendet am 6. März 2020 um 0.05 Uhr eine Radiofassung der Klanginstallation.
Ausleihstation Kopfhörer/Sound-Units im Foyer Victoriahaus (kostenfrei)
24. Januar bis 16. Februar 2020, täglich von 9 bis 19 Uhr
Keine Anmeldung oder Reservierung.
"Art meets Science" - Matinee in den Gewächshäusern
Abschluss und Höhepunkt des Projekts „Natur. Nach Humboldt“ ist eine Matinee in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens: Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen entwerfen in kurzen Gesprächen oder Performances Perspektiven auf ihren eigenen Zugang zur Natur. Eine abschließende Podiumsdiskussion fragt nach dem Wandel von Naturerkenntnis und Naturerleben seit Humboldt.
Matinee mit:
- René Aguigah (Deutschlandfunk)
- Miriam Akkermann (Klangkünstlerin und Musikwissenschaftlerin, Technische Universität Dresden, Mitglied der Jungen Akademie)
- Maria Thereza Alves (Installationskünstlerin, Berlin)
- Gilles Aubry (Künstler, Schweiz)
- Marcus Becker (Kunsthistoriker, Humboldt-Universität zu Berlin)
- Michael Bies (Literaturwissenschaftler, Freie Universität Berlin, Mitglied der Jungen Akademie)
- Friedhelm von Blanckenburg (Geologe, Freie Universität Berlin, Akademiemitglied Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)
- Karine Bonneval (Künstlerin, Paris)
- Thomas Borsch (Direktor Botanischer Garten & Botanisches Museum Berlin)
- Marcus Gammel (Deutschlandfunk)
- Kathrin Grotz (Ausstellungsleiterin Botanischer Garten & Botanisches Museum Berlin)
- Rona Kobel (Künstlerin, Berlin)
- Nils Köster (Kustos Gewächshäuser, Botanischer Garten & Botanisches Museum Berlin)
- Hans Walter Lack (Botanischer Garten & Botanisches Museum Berlin)
- Gerald Parolly (Kustos Freiland, Botanischer Garten & Botanisches Museum Berlin)
- Kirsten Reese (Klangkünstlerin, Universität der Künste Berlin)
- Dörte Schmidt (Musikwissenschaftlerin, Universität der Künste Berlin, Akademiemitglied BBAW)
- Duo Island Songs
u.a.
Februar 2020 von 11 bis 14 Uhr
Keine Anmeldung oder Reservierung. Bei einem zu großen Publikumsandrang können die Gewächshäuser zeitweise zugangsbeschränkt werden.