Solidarität jenseits des Nationalstaats

Die Teilnehmer untersuchten die Konsequenzen zunehmender Internationalisierung für jene nationalstaatlichen Institutionen, die Solidaritätsansprüche verbürgen.

Die AG Solidarität jenseits des Nationalstaats veranstaltete gemeinsam mit der Sozialwissenschaftlichen Klasse der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln, eine Tagung, in deren Mittelpunkt die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Solidarität, sozialer Ordnung und internationaler Integration stand.

Die Teilnehmer untersuchten die Konsequenzen zunehmender Internationalisierung für jene nationalstaatlichen Institutionen, die Solidaritätsansprüche verbürgen und die Chancen, solidarische Verpflichtungen jenseits des Nationalstaats zu institutionalisieren, sowie Solidaritätsformen, die gewissermaßen unterhalb der Ebene des Nationalstaats operieren. Die Tagung fand am 16. und 17. Januar 2004 im Harnack-Haus in Berlin-Dahlem statt. Im gleichen Jahr erschien ein Tagungsband.

Transnationale Solidarität. Chancen und Grenzen

Solidarität ist das Grundprinzip des Sozialstaates und eine wichtige und zugleich bedrohte Ressource moderner Gesellschaften. Bedroht ist sie, wenn Bürger sich Solidaritätspflichten entziehen oder Vorteile aus sozialen Rechten genießen, ohne die damit verbundenen solidarischen Verpflichtungen zu teilen. Globalisierung kann diese Probleme zuspitzen. Entnationalisierung führt zur Anonymisierung des Kollektivs, das Anspruch auf solidarische Unterstützung erheben kann. Die Autorinnen und Autoren des Bandes untersuchen die Grundlagen von Solidarität und ihre Bedrohung durch Prozesse der Entnationalisierung und zeigen auf, inwiefern auch zeitgenössische Gesellschaften auf Solidarität angewiesen sind.

Der Sammelband mit den Beiträgen zur Tagung „Solidarität jenseits des Nationalstaates“ wurde herausgegeben von Jens Beckert, Julia Eckert, Martin Kohli und Wolfgang Streeck und erschien im September 2004 im Campus Verlag, Frankfurt am Main. Mit Beiträgen unter anderem von Helmut Anheier, Johannes Berger, Wolfgang van den Daele, Rainer Döbert, Jürgen Habermas, Franz-Xaver Kaufmann, Herfried Münkler, Claus Offe, Ilona Ostner, Klaus Schlichte, Reinhard Schulze, Steffen Sigmund, Rudolf Stichweh, Christian Tomuschat und Heike Walk.

Transnationale Solidarität. Chancen und Grenzen

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