Nachhaltigkeit

Gibt es Formen von Wissenschaft, die für den politischen Prozess und die gesellschaftliche Entwicklung eher verwertbar sind als andere? Und wenn ja, wie sehen diese aus und welcher Wert wird neuem Wissen beigemessen?

Foto eines Hochhauses, bei dem die Fassade mit diversen Pflanzen begrünt ist.
Foto: Ricardo Gomez Angel

Wissenschaftler*innen engagieren sich in Initiativen wie Scientists for Future aktivistisch und sind so ein Teil der globalen Klima- und Nachhaltigkeitsbewegung. Gleichzeitig informieren und beraten sie als Expert*innen Politik und Öffentlichkeit. Die Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit setzt sich kritisch-konstruktiv mit Nachhaltigkeitskonzepten und -diskursen auseinander und untersucht, welche Rolle die Wissenschaft im Umgang mit Umweltkrisen eingenommen hat, einnehmen kann und einnehmen sollte.

Hängebrücke auf dem Gipfel des Berges Ai-Petri, Krim im Nebel.
Foto: Aleksei Rasskazov / iStockphoto

2024

Publikation „Bridging the Gap“

Im Herbst 2023 sprachen die Mitglieder der AG Nachhaltigkeit in einer strukturierten Diskussionsrunde mit 13 politischen Entscheidungsträger*innen darüber, wie Forschung zu Umweltfragen ihre Arbeit konkret beeinflusst. Die Gesprächspartner*innen arbeiten auf Bundes- und Landesebene in der öffentlichen Verwaltung in Deutschland sowie in internationalen Institutionen. Viele von ihnen haben einen wissenschaftlichen Hintergrund, insbesondere im Bereich Umweltökonomik. Eine zentrale Frage war, inwieweit umweltpolitische Reformen von wissenschaftlichen Erkenntnissen geleitet sind. Viele Forschende im Bereich der Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsfragen erachten ihre eigene Arbeit als politikrelevant. Aber wann finden Forschungsergebnisse im politischen Prozess tatsächlich Beachtung? Welche Maßnahmen können insbesondere Nachwuchsforscher*innen ergreifen, um die Sichtbarkeit der eigenen Arbeit im Politikbetrieb zu erhöhen?

Der Debattenbeitrag von Linus Mattauch, Hermine Mitter, Leona Tenkhoff und Leonie Wenz „'Bridging the Gap': Wie wissenschaftliche Beratung für die Umweltpolitik gelingen kann“ geht diesen Fragen nach. Denn fest steht: Umweltschutz erfordert zentrale politische Maßnahmen.

Hier geht es zum Debattenbeitrag.

2023

Workshop „Bridging the Gap“

In diesem Workshop am 7. Oktober 2023 diskutieren die Mitglieder Anna Cord, Linus Mattauch, Hermine Mitter und Leonie Wenz mit politischen Entscheidungsträger*innen, welche Forschungsarbeiten zu Umweltpolitik und Nachhaltigkeit so politikrelevant sind, dass sie im Arbeitsalltag von Institutionen genutzt werden. Die AG Nachhaltigkeit versucht damit eine Annäherung an die Frage, wo Wissenschaft aktuell oder in der Vergangenheit, umweltpolitische Entscheidungen tatsächlich beeinflusst hat.

grün und braun gestreifte Fläche
Foto: Pascal Meier on Unsplash

2023

Debattenbeitrag „Die Zukunft der Ernährung in Europa: Interdisziplinäre Perspektiven“

Krieg, Klimawandel und Artensterben stellen massive Herausforderungen dar – und zwar für absolut lebenswichtige Aspekte: Für die Versorgung der Weltbevölkerung mit Nahrung. Diese Bedrohung ist spätestens seit den durch die Pandemie und den russischen Angriffskrieg unterbrochenen oder eingeschränkten Lieferketten für große Teile der Bevölkerung spürbar geworden. Hinzukommen – als Folge des Klimawandels – Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Überflutungen. An vielen Orten brechen die Erträge der landwirtschaftlichen Produktion ein. Wenn schon heute das stabile Wirtschafts- und Gesellschaftsgefüge ins Wanken gerät, welche Instabilitäten haben wir dann für die Zukunft zu befürchten?

Unter dem Titel „Die Zukunft der Ernährung in Europa: Interdisziplinäre Perspektiven“ diskutiert diese Frage ein interdisziplinäres Autor*innen-Team der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit. Der Beitrag basiert zum Teil auf den Aktivitäten einiger Mitglieder der Jungen Akademie im Salon Sophie Charlotte der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am 21. Mai 2022.

Hier geht es zum Debattenbeitrag. Hier geht es zur Pressemitteilung.

Hörempfehlung: Linus Mattauch im Podcast „Sonne und Stahl“ zum Thema „Schluss mit Schnitzel-Shaming - jetzt ist die Politik am Zug“ (ab Minute 37:40)

2020

Stellungnahme „Vorschläge für einen nachhaltigeren Wissenschaftsbetrieb durch Reduzierung der Reisetätigkeit“

Reisen im Rahmen des Wissenschaftsbetriebs verursachen einen verhältnismäßig großen CO2-Ausstoß. In ihrer Stellungnahme fordern die Mitglieder der Jungen Akademie deshalb zum Umdenken beim Thema Reisen auf. Sie geben konkrete Beispiele und Ausblicke, um im Bereich der Reisetätigkeiten CO2-Emissionen zu reduzieren und ermuntern zur Ausweitung und Verbesserung der Online-Kommunikation. Vorbehalten gegenüber Online-Konferenzen, -Workshops und -Seminaren möchten sie entgegentreten und bieten konkrete Anwendungsbeispiele und Erfahrungsberichte für Online-Formate. Die Vorschläge der Jungen Akademie richten sich an einzelne Wissenschaftler*innen, Geldgeber*innen, Konferenzorganisator*innen, Universitäten und Forschungseinrichtungen. In einem kurzen Ausblick zeigen die beteiligten Mitglieder auf, dass ein Wandel in der Reisekultur auch eine große Chance im Hinblick auf mehr Diversität bietet.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass eine kleine Verhaltensänderung besser ist als keine Verhaltensänderung — das Perfekte ist der Feind des Guten. Die Sammlung der Beispiele soll in unregelmäßigen Abständen erweitert werden. Interessierte sind eingeladen, dort ihre Erfahrungen einzubringen.

Hier geht es zur Stellungnahme. Hier geht es zur Pressemitteilung.

2019/2020

Ideenwettbewerb „visions / solutions for a sustainable tomorrow“

2019

Statement „Wahre Reisekosten erstatten!“

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen globalem persönlichem Austausch und Forschung in der Wissenschaft und der ökologischen Nachhaltigkeit des Reisens. Dieses Spannungsfeld wird auch im Rahmen des Engagements für die Arbeit in der Jungen Akademie immer wieder deutlich. Vor diesem Hintergrund hat die AG Nachhaltigkeit ein Statement initiiert, in dem die Mitglieder der Jungen Akademie verbindliche Regelungen zur Auslegung des Haushalts- und Zuwendungsrechts fordern, um den Ausgleich von CO2-Emissionen bei jeder Dienstreise sowie die Erstattung der dabei entstandenen Kosten zu ermöglichen. Diese seien notwendig, da es bisher keine für alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes auf Bundes- wie Landesebene gleichermaßen geltenden Regelungen gebe, nach der eine solche Kompensation für Dienstreisen aus den entsprechenden Haushalten ohne weiteres möglich wäre. Erst der durch die CO2-Kompensationen höhere Preis für die Dienstreise führe dazu, dass lange Reisen teurer und damit auch seltener würden.

Hier geht es zum vollständigen Statement. Hier geht es zur Pressemitteilung.

2019

Statement #Fridaysforfuture

Die AG Nachhaltigkeit der Jungen Akademie unterstützt die Proteste von #FridaysForFuture. Die Warnungen vor dem Klimawandel und seinen Folgen für Mensch und Umwelt basieren auf naturwissenschaftlicher Forschung. Daher unterstützen wir mit Nachdruck den Protest von #FridaysForFuture am 20.9. und fordern die politischen Akteure auf, mit einer ambitionierten und ganzheitlichen Klimapolitik die Erderwärmung einzugrenzen.

Weitere Informationen zu den Protesten sind hier zu finden.

2016

Denaturalizing Climate Change

2014

Soziale Nachhaltigkeit an deutschen Hochschulen

2012

Exponat „Energie nachhaltig nutzen“

2012

E-Paper „Nachhaltige Hochschule“

Sprecher*innen

beteiligte Mitglieder

beteiligte Alumni / Alumnae

Aktivitäten